Vogelkot als Indikator für Krankheiten

An Veränderungen im Kot kann man verschiedene Krankheiten erkennen, es ist immer ratsam darauf zu achten, ob sich die Ausscheidungen der Vögel in Form und Farbe verändern. Vermeintlicher Durchfall und grüner Kot können jedoch auch bei Fütterung von Frischkost auftreten. Veränderungen im Verhalten wie vermehrtes Schlafen und Absondern vom Partner oder den anderen Vögeln sowie ein aufgepflustertes Gefirder in Verbindung mit einem veränderten Kot sind jedoch immer ein Warnsignal und der Gang zum Tierarzt sollte dann nicht länger aufgeschoben werden. Denn die Tiere bauen sehr schnell ab und können innerhalb von Tagen versterben.Vögel haben eine Körpertemperatur von 40 °C und somit einen schnelleren Stoffwechsel als der Mensch, wodurch Krankheiten sehr viel schneller verlaufen.

Normaler Vogelkot sollte eigentlich immer aussehen wie in dieser Grafik (es sei denn die Vögel haben Grünfutter, also Obst oder Gemüse gefressen). Die Ausscheidungen der Vögel bestehen aus zwei Teilen und da sie Kot und Harnsäure gemeinsam ausscheiden ist es auch relativ leicht zu erkennen, wenn sich ihr Kot verändert. Die Kothäufchen sollten fest sein und den Harnsäureanteil erkennt man an seiner weißen Farbe. Um ihn herum ist dunkel- bis hellgrün der eigentliche Kot. Je mehr Grünfutter die Vögel gefressen haben umso heller und flüssiger ist der Kot.

Echten Durchfall erkennt man daran, dass der Kot- und Harnsäureanteil der Ausscheidungen flüssig sind und sich nicht mehr unterscheiden lassen. Da Durchfall bei Tieren wie beim Menschen ein Anzeichen für viele verschiedene Krankheiten sein kann sollte man auf jeden Fall mit dem Tier zum Tierarzt gehen und gegebenenfalls eine Kotprobe einschicken lassen. Dadurch lässt sich z.B. bei Bakterien- oder Parasittenbefall feststellen was sich der Vogel eingefangen hat und welche Therapie bzw. welches Antibiotikum sich zur Behandlung eignet. Und weil der Vogel wie der Mensch viele Salze und viel Flüssigkeit verliert sollte der Vogel viel trinken und eine Gabe von Vitaminen und Elektrolyten ist vielleicht sinnvoll um dem Vogel schnell wieder auf die Beine zu helfen.

Auch Parasiten wie Spülwürmer lassen sich leicht im Kot ausmachen. Sie sind jedoch wie beim Menschen auch beim Tier eher selten, haben jedoch z.T. dramatische Folgen und wie bei allen krankhaften Veränderungen im Vogelkot sollte auch hier direkt der Weg zum Tierarzt führen.

Unverdaute Körner im Kot sind natürlich auch immer ein Hinweis für Verdauungsprobleme und sollten beobachtet werden. Es könnten Probleme mit dem Kropf, dem Magen der Wellensittiche vorliegen. Eine Kropfentzündung ist nicht selten und geht einher mit dem Aufwürgen von Körnern und Schleim. Unbehandelt führt sie zum Tod der Vögel, da sie keine Nahrung mehr aufnehmen können und verhungern.

Sogenannter "Hungerkot" ist ein Hinweis, dass das Tier dringend zum Tierarzt muss, da es kurz vorm Verhungern steht. Entweder frisst der Vogel nichts mehr oder er kann aufgrund einer schweren Erkrankung die Nährstoffe aus der Nahrung nicht mehr aufnehmen.

Ein Hinweis auf eine erkrankte Leber wie eine Fettleber oder ein Lebertumor oder auf eine Funktionsstörung der Leber aufgrund anderer Erkrankungen ist ein gelblich-brauner Kot. Der Harnanteil ist dabei gelb wie unsere Harnausscheidungen und der Kot ist bräunlich bis schwarz verfärbt.

Vollkommen weiß gefärbter Kot kann ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung der Bauchspeicheldrüse sein und sollte auf jedenfall von einem Tierarzt abgeklärt werden.

 

         © Frank Nedele
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